Andrea del Sarto im Chiostrino dei Voti (SS. Annunziata) in Florenz
Lasst mich also mit dem ersten Fresko anfangen: Der heilige Philippus heilt einen Lepra-Kranken (1509-1510). Ob es nun chronologisch das Erste war oder ob Andrea del Sarto an mehreren Fresken gleichzeitig arbeitete, wie es sich für eine Werkstatt gehörte, in der es neben einem Meister und Inhaber, sicherlich mehrere Gesellen gab, wird sich später herausstellen.
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Philippus mit zwei seiner Mitbrüder |
Die Legende beschreibt, dass Philippus Benititius (1233-1285) in Camigliano, in der Nähe von Siena an einem Wintertag einen armen Leprakranken traf. Von tiefem Mitleid bewegt, zog sich Philippus, da er kein Geld bei sich hatte, die Kutte aus und gab sie dem Leprakranken. Kaum hatte der Kranke die Kutte umgelegt, schon fühlte er sich geheilt. Der Ruf des Wunders gelangte bis nach Viterbo, wo gerade die Kardinäle zusammen saßen, um einen Nachfolger für den kürzlich verstorbenen Papst Klemenz IV. zu finden. Kardinal Ottobuono Fieschi schlug dem heiligen Kollegium vor, Philippus als Papst zu wählen. Sobald dieser davon erfuhr, floh er in eine Einsiedelei am Monte Amiata. Dort blieb er, bis ein neuer Papst gewählt worden war.
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Philippus hilft einem Leprakranken (Foto: Sailko) |
Auf dem Fresko sieht man ihn wie er sich zum Leprakranken hinlehnt, sich fast angezogen von ihm fühlt. Weiter oben ist er ohne seine Kutte dargestellt. Das Fresko befindet sich rechts neben der Büste von Andrea del Sarto.
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Damit man den räumlichen Zusammenhang sieht |
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